Mit großer Trauer nimmt das Westfälische Pferdestammbuch Abschied von Gustav Meyer zu Hartum, der am 13. Mai 2025 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Mit ihm verliert die westfälische Pferdezucht einen herausragenden Gestalter, engagierten Ehrenamtler und leidenschaftlichen Pferdemenschen.
Gustav Meyer zu Hartum war über Jahrzehnte eine prägende Persönlichkeit der deutschen Pferdezucht. Der Landwirtschafts- und Pferdewirtschaftsmeister aus Herford führte seit den 1970er Jahren auf seinem Betrieb eine erfolgreiche Reitpferdezucht. Darüber hinaus bildete er von 1978 bis 2009 rund 60 Auszubildende in Land- und Pferdewirtschaft aus und prägte somit nachhaltig die nächste Generation.
Sein Engagement im Westfälischen Pferdestammbuch begann 1995 mit seiner Wahl in den Vorstand. Von 1997 bis 2012 führte er den Verband als Vorsitzender mit Weitblick und großer Sachkenntnis. In seiner Amtszeit setzte er wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der westfälischen Zucht.
Auch über die Landesgrenzen hinaus war Gustav Meyer zu Hartum aktiv: Ab 1996 wirkte er im FN-Bereich Zucht mit, von 2005 bis 2013 im Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), wo er die Interessen der Zucht auf Bundesebene vertrat.
Für seine Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, der Gustav-Rau-Medaille (2001) und dem Deutschen Reiterkreuz in Silber (2011). 2013 wurde er zum Ehrenmitglied der FN ernannt, im Jahr 2023 folgte die Ehrenmitgliedschaft des Westfälischen Pferdestammbuchs.
Neben seinem Wirken im Pferdesport war Gustav Meyer zu Hartum auch kommunalpolitisch aktiv – unter anderem als stellvertretender Bürgermeister seiner Heimatstadt Herford.
Wir verneigen uns in Dankbarkeit vor einem Menschen, der mit seiner Tatkraft, seinem Wissen und seiner Leidenschaft das westfälische Pferdewesen entscheidend mitgeprägt hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.
Westfälisches Pferdestammbuch e.V.
Der Vorstand
