Am 25. und 26. November war das Westfälische Pferdezentrum Schauplatz der Abschlussprüfung der Stationsprüfung sowie der Kurzprüfung für Kleinpferdehengste. Insgesamt zehn Hengste hatten bereits im Oktober zur Absolvierung der 30-Tage-Stationsprüfung ihre Box in Münster-Handorf bezogen. Unter der Leitung von Marco Zimmermann wurden die zehn jungen Stationshengste in den letzten vier Wochen von ReiterInnen des Westfälischen Pferdestammbuchs auf die finale Prüfung vorbereitet. Dabei erhielten die Hengste Vornoten für das Interieur, die Grundgangarten und die Rittigkeit, die Springanlage beim Frei- und Parcoursspringen sowie die Geländeprüfung. Weitere zehn Hengste absolvierten im Rahmen der Abschlussprüfung ihre Kurzprüfung. Nach dem Freispringen und der Bewertung der Grundgangarten mit anschließendem Fremdreitertest an Tag 1, stand an Tag 2 noch das Parcoursspringen und für die Teilnehmer der Stationsprüfung zusätzlich die Geländeprüfung an.
Den Sieg in der Stationsprüfung sicherte sich der vierjährige Reitponyhengst Sir Silverstone v. Cadlanvalley Sir Ivanhoe / Metall aus der Zucht und im Besitz von Klaus-Dieter Wellmann, Lindern. Neben hohen Interieur- und Rittigkeitsnoten erhielt der Braunisabell-Hengst sowohl in der Vorprüfung als auch von den Prüfungsrichterinnen Andrea Korte und Stefanie Serowy eine 9,0 für den Galopp. Die Rittigkeitsnote, welche sich aus den zwei Noten der beiden Fremdreiterinnen Kim-Pia Mündelein und Rebecca Holtwiesche zusammensetzte, ergab eine hervorragende 8,75. Die gewichtete Endnote lautete 8,45. Nur knapp geschlagen erreichte der Reservesieger der Stationsprüfung eine gewichtete Endnote von 8,30 - der ebenfalls vierjährige Reitponyhengst Schierensees Deichkind v. D-Gold AT NRW / Schierensees Micky Blue Eyes (Z. u. A. Kristin Rosenbaum, Malente). Der dressurbetont gezogene, aber sehr vielseitig veranlagte Ponyhengst konnte mit konstant guten Leistungen im Rahmen der Vor- und Abschlussprüfung auf ganzer Linie überzeugen. So erhielt er nicht nur eine gewichtete Endnote von insgesamt 8,25 in den Grundgangarten Trab und Galopp, sondern machte auch im Springparcours eine außerordentlich gute Figur, was mit einer 8,5 belohnt wurde. Auf Rand drei rangierte sich der die Rasse Pinto vertretende Hengst Soul Catcher AS v. Shooting Star / Lauries AS (Z. u. A. Alice Smidt, Leer) mit der gewichteten Endnote von 7,85. Der vierjährige Braunschecke überzeugte im Rahmen der Abschlussprüfung insbesondere beim Freispringen und in der Geländeprüfung.
Einige bekannte Namen füllten die Starterliste der diesjährigen Kurzprüfung. Die höchste gewichtete Endnote des Tages wurde im Rahmen der Kurzprüfung vergeben – mit einer 8,61 ließ der vierjährige Der Zauberlehrling v. FS Next Diamond / Cosmopolitan D (Z.: Marion Gräfin von Stauffenberg A.: Gestüt Kastanienhof; Timo Coldewey) seine Konkurrenz hinter sich. Der Reservesieger der westfälischen Hauptkörung 2021 und amtierende Westfalenchampion erhielt u.a. ein „Sehr gut“ (9,0) für den Trab und setzte zudem ein Ausrufezeichen in Puncto Reiteigenschaften – die Maximalnote 10,0 für Rittigkeit gab es sowohl vom Richterteam als auch von beiden Fremdreiterinnen. Der Reservesieg in der Kurzprüfung ging mit einer gewichteten Endnote von 8,23 an Netflix WE v. Neverland WE / A new Star I aus der Zucht und im Besitz von Christian Jaspers, Westerstede. Der vierjährige Hengst, welcher im Übrigen bereits 2. Reservesieger anlässlich seiner Körung in Vechta wurde und darüber hinaus im vergangenen Jahr die Bronzemedaille auf dem Bundeschampionat gewann, legte eine rundum gelungene Prüfung ab und erhielt u. a. die 9,0 bzw. 9,25 von den Richtern und Fremdreitern für seine Rittigkeit.
Rang drei im Lot der Kurzprüfungshengste sicherte sich Kentaro v. Kent Nagano WE / FS Don’t Worry (Z.: Carolyne Liebrecht, Yanten; A.: Jaqueline Baartz, Nordkirchen) mit einer Endnote vom 8,18. Gleichzeitig war der vierjährige Hengst zur Sattelkörung vorgestellt worden und erhielt im Zuge seiner gelungenen Prüfung das positive Körurteil von den Zuchtleitern Katrin Tosberg und Thomas Münch.
Alles in allem erfreute sich die Prüfungsstation des Westfälischen Pferdestammbuches in Münster-Handorf wiederholt großer Beliebtheit und zahlreiche interessierte Zuschauer verfolgten die guten Leistungen der jungen Hengste.
